Pompeji

Nach Pompeji wollte ich immer schon mal. Und jetzt war ich endlich dort. Es ist damit eben so wie mit vielen Dingen des Lebens. Man spricht davon, als wäre es etwas Unerreichbares, das nur einigen Wenigen vorbehalten ist. Bis man erkennt, dass es dafür nicht mehr bedarf, als eine Fahrkarte zu lösen (ein Zug fährt übrigens bis zum Haupteingang an der Porta Marina).

Die meisten Menschen, die nach Pompeji kommen, sind zunächst von der schieren Größe der alten Stadt und der Ausgrabungen überrascht. Das war bei mir weniger der Fall. Im Großen und Ganzen war Pompeji ungefähr so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ein paar Dinge haben dann aber doch überrascht.

Zum Beispiel die vielen Wasserbrunnen, die in der Stadt überall aufgestellt waren, etwa an Kreuzungen und Weggabelungen, und besonders bewegend an das Alltagsleben der Menschen erinnerten. (Wieso gibt es solche Brunnen eigentlich heute nicht mehr in modernen Städten?)

Brunnen an einer Weggabelung

Oder die Steine zur Straßenüberquerung. Eine antike Form des heutigen Zebrastreifens, die vor dem damaligen Straßendreck schützte.

Antiker Zebrastreifen

Die schönsten Fresken und Mosaike sind übrigens nicht in den Häusern in Pompeji zu besichtigen. Sie wurden früher nach ihrer Entdeckung aus den Böden und Wänden der Häusern entfernt und in das Archäologische Nationalmuseum nach Neapel gebracht.

Hier wurde offenbar ein Wandfresko entfernt

Dort findet sich zB das Wandfresko des Terentius Neo und seiner Frau, ein Bild, das in keinem Lateinbuch der Welt fehlen darf.

Fresko des Terentius Neo mit Frau; heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel

Auch das berühmte Bodenmosaik von Alexander dem Großen wurde aus dem Haus des Faun entfernt und nach Neapel gebracht.

Dieses Bodenfresko aus einem Haus in Pompeji wurde vor Ort belassen

Reiseführer empfehlen übrigens, sich einen der lokalen Führer zu nehmen, die ihrer Dienste hinter den Haupteingängen anbieten. Die angemeldeten, offiziellen, die man nehmen sollte, kosten für eine zwei- bis dreistündige Führung in Gruppen von 5 bis 10 Personen angeblich nur 15 EUR. Eine super Idee, die wir gerne gemacht hätten. Leider haben wir dann aber bei den Eingängen keinen vorgefunden (keine Ahnung warum). So haben wir die Ausgrabungen zwar ohne Führer, aber zumindest mit dem Schulwissen aus vielen Jahren Lateinunterricht besichtigt. Nichts im Leben ist eben völlig umsonst.

(Visited 42 times, 1 visits today)

Leave A Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert