Wer einen Monat in Rom leben will, der braucht ein Ticket für den römischen Nahverkehr. Das kostet für den ganzen Monat nur 35 EUR. Ist also nicht teuer, das Problem daran ist nur, es zu bekommen. Dachte mir in meiner Naivität hier genüge es, irgendeine App auf das Handy zu laden und mit Kreditkarte dann den Betrag einzuzahlen. Doch so einfach ist das leider nicht.
Es gibt zwar diverse Möglichkeiten online und auch mit Apps von Drittanbietern – die römischen Verkehrsbetriebe ATAC selbst haben keine eigene Handy App – , doch verlangen alle die Angabe einer italienischen Steuernummer (Codice Fiscale). Ohne eine solche Codice Fiscale geht bei längerem Aufenthalt in Italien nichts. Diese Steuernummer wäre zwar auch für Ausländer erhältlich, doch als gelernter Steuerberater melde ich mich lieber nicht bei ausländischen Finanzämtern, wenn es nicht sein muss.
Und so bleibt leider nur der Weg zu einem Ticket Office der ATAC, sich eine halbe Stunde anzustellen, sich dann wieder heimschicken zu lassen, weil man keine Kopie des Reisepasses mit hat, dann noch mal mit Reisepass samt Kopie beim Ticket Office eine halbe Stunde anzustellen, dann ein ausgehändigtes italienisches Formular auszufüllen und dann, nachdem die Sachbearbeiterin den Reisepass noch einmal selbst ein zweites Mal mit ihrem eigenen Kopierer kopiert hat … funktioniert es und bekommt tatsächlich eine Metrebus Card ausgestellt, auf der die Monatskarte für Februar gebucht ist.
Und an Ende ist man des bürokratischen Aufwands wegen auch niemandem böse, sondern fühlt sich mit der Metrebus Card in der Hand als Held und echter Römer. Wer sich im alten Jahrhundert als Student in Wien in der Rahlgasse um ein Semesterticket der Wiener Verkehrsbetriebe angestellt hat, weiß was ich meine.

Da weiß man die Wiener Linien gleich viel mehr zu schätzen wenn man so etwas liest. Aber eine schöne Lehre für den nächsten Italien-Urlaub: Reisepasskopien gimmer dabei haben (nebst dem Reisepass selbst, versteht sich)!
Geht doch auch so!