Hier ein paar Worte zum japanischen Hochgeschwindigkeitszug, dem Shinkansen (mit Betonung auf der letzten Silbe). Davon gibt es derzeit sechs verschiedene Generationen: Nozomi, Mizuho, Hikari, Sakura, Kodama und Tsubame. Den Nozomi und Mizuho darf man mit dem Japan Rail Pass (nur für Touristen und ausschließlich im Ausland zu kaufen) nicht benutzen bzw muss einen Aufpreis zahlen.

Den richtigen Bahnhof für den Shinkansen zu finden, ist etwas tricky. Das sind nämliche nicht immer die gleichen, die man für die anderen Züge der Japan Railways verwendet, sondern liegen oft etwas außerhalb. Man erkennt sie üblicherweise am vorgestellten Shin. Osaka Umeda oder Osaka Namba sind zB große Bahnhöfe in Osaka; der Shinkansen fährt aber von der Station Shin-Osaka weg. Das ist aber nicht immer so. ZB von Tokio Station gehen alle Züge weg.


Fahrpläne brauchen nicht im Voraus studiert werden. Züge zwischen den großen Städten fahren so häufig, dass man nie länger als 20 Minuten auf den nächsten Shinkansen warten muss.
Wenn der Shinkansen einfährt, kann man an den Ausgangsbahnhöfen nicht gleich einsteigen, sondern muss zuerst die Putzkolonnen reinlassen. Die sind erst so 4-5 Minuten vor Abfahrt fertig. Allerdings warten die Japaner bereits vorschriftsmäßig vor dem richtigen Waggon und steigen so diszipliniert ein, dass der Zug trotzdem immer pünktlich abfährt.

In den Shinkansen steigt man hinab, wenn man einsteigt. Ein Sitz sollte im Shinkansen immer vorreserviert werden, da er meist ziemlich voll ist.
Im Zug selbst wird vom Schaffner normalerweise nicht mehr die Fahrkarte kontrolliert, das erfolgt über die Drehkreuze an den Bahnhöfen. Dafür verbeugt sich der Schaffner jedesmal, wenn er das Fahrabteil betritt und verlässt.
Während es in den U-Bahnen nicht erlaubt ist, zu essen (was bei uns übrigens auch so sein sollte), ist die Mitnahme einer kleinen Bentobox für die Shinkansen-Fahrt Standard. Dafür gibt es in den Bahnhöfen eine große Auswahl. Und ein zusätzliches Onigiri – das sind dreieckige Reisbällchen mit verschiedenen Füllungen, die Japaner wie Sandwiches essen – kann auch nicht schaden.



Da ich gefragt wurde, ob sich der Japan Rail Pass für die erste Klasse auszahlt: Ich war bisher unschlüssig, weil ich die Ausstattung in der ersten Klasse nicht so toll finde, wie erwartet. Allerdings hat die größere Beinfreiheit einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Stauraum gibt es nämlich nur über den Sitzen sowie hinter der letzten Reihe. Wenn dieser voll ist, was leicht sei kann, wenn man beim Einsteigen nicht vorne in der Reihe steht, kann ein großer Koffer, der über dem Sitz nicht Platz hat, immer noch beim Sitz stehen gelassen werden. Das ist zwar nicht besonders bequem, aber immerhin eine Lösung. Außerdem sind in der ersten Klasse nur 4 Sitzplätze pro Reihe, nicht 5 wie in der zweiten Klasse.
