Die Fremdsprachenkenntnisse der Japaner sind, da gibt es kein Schönreden, bescheiden. Und das nicht nur im täglichen Umgang in Geschäften, Bahnhöfen etc, sondern auch in touristischen Hotspots und teilweise sogar an Hotelrezeptionen (wobei ehrlicherweise zu sagen ist, dass 90% der Hotelgäste Japaner sind; Geschäftsreisende und Inlandstouristen). Das Hotel in Kyoto wollte zB auf die Frage nach einem Massagetermin einen Tisch in einem Restaurant in einem Stadtviertel bestellen.
Allerdings werden die mangelnden Fremdsprachenkenntnisse durch eine sehr große Hilfsbereitschaft wett gemacht. In Restaurants gibt es zum Teil „English Menus“ und sogar Plastikmodelle der angebotenen Speisen (letzteres aber eher in Schnellrestaurants), die man übrigens in Spezialgeschäften auch kaufen kann. Kommt man mit Händen und Zeichen – ein Japaner hat mir mal ein Suhsi und ein Maki auf einen Block gezeichnet – nicht mehr weiter, wird jemand gesucht, der sich verständigen kann. Letzte Instanz, das habe ich heute zwei mal erlebt, ist dann ein Mini IPad, wo per Video ein Dolmetscher zugeschalten wird.
Die mangelnden Sprachkenntnisse sind laut Yoko angeblich auch der Grund, warum manche Lokale keine Ausländer akzeptieren, was uns in Osaka zweimal passiert ist. Manche Japaner genieren sich für die schlechten Englischkenntnisse und befürchten, dass sie einem nicht weiterhelfen können.
Insgesamt war die Verständigung mit diesen Hilfsmitteln also kein Problem, auch wenn man sich hin und wieder dachte, bevor ich das jetzt jemanden zu erklären versuche, lasse ich es lieber.


Bei der Rückreise von Hiroshima nach Tokio (ca. 4,40h Stunden mit dem Shinkansen) machten wir eine Zwischenstation in Himeji, um die dortige Burg (Himeji-jo) aus dem 16. Jahrhundert zu besichtigen. Die Burg heißt übersetzt „Weißer Reiher“ und wirklich ist die Burg und sind teilweise selbst die Dachziegel weiß. Die letzte Renovierung dauerte 6 Jahre und wurde erst 2015 fertig gestellt. Wenn das kein guter Grund für einen Zwischenstopp war. Die Burg ist in 15 Minuten leicht vom Bahnhof zu Fuß zu erreichen (man geht nur die Bahnhofsstraße gerade runter). Das Gepäck kann man in der Zwischenzeit am Bahnhof in Coin Lockers verstauen oder – falls diese voll sind – in einem gegenüberliegenden Gebäude abgeben.

