Campo Santo Teutonico und neue Hemden

Heute vormittag haben wir uns den direkt neben der päpstlichen Audienzhalle und damit nur fünf Gehminuten von unserer Wohnung gelegenen deutschen Friedhof im Vatikan angeschaut. Er wurde kürzlich in einem Rombeitrag auf orf.at erwähnt (Dank für die Weiterleitung geht an Iris und Conny).

Der Campo Santo Teutonico ist der einzige Friedhof, der zur Gänze innerhalb der Mauern des Vatikan gelegen ist, gehört aber zum italienischen Staatsgebiet und ist damit exterritoriales Gebiet innerhalb des Vatikans. Neben dem vollständig von Mauern umschlossenen Gräberfeld befinden sich auf dem Gelände auch die Kirche Santa Maria della Pietà und das deutschsprachige Priesterkolleg.

Am Weg zum Campo Santo Teutonico

Geplant war der Besuch während unseres Romaufenthalts schon länger, weil uns eine Bekannte in Wien erzählt hat, dass man für eine Besichtigung bei den Gardisten der Schweizergarde auf Deutsch um Zugang bitten müsse. Das hat uns neugierig gemacht. Ob dies wirklich Bedingung für den Zutritt ist, können wir nicht sagen, wohl aber, dass diese Methode bei uns funktioniert hat. Der Friedhof ist jeden Vormittag geöffnet, außer Mittwochs wegen der Papstaudienz.

Offiziel heißt der Friedhof „Campo Santo dei Teutonici e dei Fiamminghi“, also „Friedhof der Deutschen und der Flamen“, und meint damit den gesamten deutschsprachigen Kulturraum einschließlich der Niederländisch sprechenden Flamen und Niederländer. Der Campo Santo Teutonico war ursprünglich für Pilger aus dem Heiligen Römischen Reich gedacht, die von der Pilgerfahrt nicht mehr heimkehren konnten. Im Laufe der Zeit wurden aber auch Prominente, die in Rom lebten und starben, dort begraben. Wer heute dort begraben werden kann, ist nicht so klar. Jedenfalls ist der Friedhof noch immer in Gebrauch, was man an neueren Gräbern erkennen kann.

Bei den Teodori Brothers

Am Nachmittag hatte ich den in Rom schon obligatorischen Besuch bei den „Teodori Brothers“, meinen Hemdenmachern in Prati. Lasse mir dort immer neue Hemden anfertigen, wenn ich in der Stadt bin. Beim ersten Mal konnte ich mir die Hemden nur mit der Post nachschicken lassen, aber inzwischen sind unsere Aufenthalte lange genug, um die fertigen Hemden noch abholen zu können. Die Konversation ist dort immer eine besondere Herausforderung, da die Brüder nur Italienisch sprechen, aber irgendwie kommen wir immer zurecht und zumindest über das Maßband lässt sich nicht diskutieren.

Was sonst noch in und an Rom am heutigen Tag bemerkenswert war:

Kunsthistorikerin Tamara erklärte auf der Piazza Farnese, dass die Becken der beiden Brunnen früher Badewannen in den Caracalla Thermen waren.

Am vatikanischen Postamt auf dem Petersplatz war ich inzwischen schon so oft, dass ich bereits einen Heiligenschein bekommen habe.

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1 Comment

  1. Engelbert 8. Februar 2025 at 18:58

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