In Italien ist die Amerikanisierung der Feststage noch nicht so weit fortgeschritten wie bei uns. Deshalb ist in Rom der Valentinstag keine große Sache. So gab es nirgendwo Valentinstagskarten zu kaufen.¹ Selbst bei den Blumengeschäften war der Hinweis auf diesen Tag eher mäßig und auch die meisten Restaurants hatten kein besonderes Valentinstagsdinner auf der Karte.

Dabei ist der Hl. Valentinus sogar in Rom begraben, wo er nach der Überlieferung als Priester im 3. Jhd. Liebespaare trotz Verbots christlich getraut haben soll: In der Basilica Santa Maria in Cosmedin, einer trotz späterer Umbauten sehr schönen Kirche aus dem 6. Jhd. Das ist dort, wo sich der „Bocca della Verita“ befindet, eine populäre Sehenswürdigkeit für Romtouristen.² Von dieser Kirche kann ich alllerdings noch nicht mit Bildern dienen, weil wir für ihre Besichtigung noch keine Zeit gefunden haben.

Für die Besichtigung und Beschreibung einer alten Kirche ist der Valentinstag aber ohnehin der falsche Tag. An solchen Tagen sollten wir die Zeit lieber mit unseren Liebsten verbringen. Und deshalb höre ich für heute auch schon auf und schicke allen Leserinnen und Lesern die herzlichsten Valentinstagsgrüße von der Piazza Barberini aus Rom.

1. Von Postkarten abgesehen auch kaum andere Karten. Italiener dürften generell keine große Kartenschreiber sein. ↩︎
2. Im Besitz der Reliquien des Hl. Valentinus behaupten allerdings zB auch Santa Prassede in Rom so wie die Kathedrale San Valentino in Terni zu sein. ↩︎