Auf der Via Appia Antica

Heute nutzten wir den warmen, sonnigen Sonntag für einen Spaziergang auf der Via Appia.

Auf der Via Appia Antica

Die Via Appia war eine der wichtigsten antiken römischen Straßen und führte vom Zentrum Roms beim Circus Maximus nach Brindisi.1

Dort, wo noch alte Pflasterungen aus antiker Zeit erhalten sind, spricht man von der Via Appia Antica. Diese beginnt in Rom bei der kleinen Kirche Santa Maria in Palmis. Die Kapelle hat den inoffiziellen Namen „Domine Quo Vadis“-Kirche, da sie der Legende nach an jener Stelle gelegen sein soll, an der der aus Rom flüchtende Petrus auf Christus traf.2 Der Plot ist Aufhänger des berühmten, mehrfach verfilmten polnischen Romans „Quo Vadis“ von Henryk Sienkiewicz.

Von der Kirche ist es zu Fuß nicht mehr weit zu den dort gelegenen, zahlreichen Katakomben, die wir aber ausließen. Über der Sebastian-Katakombe (mit ehemaligem Grab des Hl. Sebastian) steht die Basilika San Sebastiano fuori le mura. Sie war eine der sieben Pilgerkirchen Roms, bis sie im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. durch eine andere ersetzt wurde.3 Kunstgeschichtlich ist die zwar ursprünglich frühchristliche, aber später barockisierte Basilika von den sieben Pilgerkirchen die am wenigsten interessante – mit Ausnahme von Berninis dort ausgestellter letzter Büste „Salvator Mundi“.

Eines der wenigen nicht eingerüsteten alten Grabmonumente an der Via Appia Antica

Da sich die Römer am Rande der Ausfallstraßen begraben ließen, finden sich an den erhaltenen Streckenabschnitten noch zahlreiche alte Grabdenkmäler und Monumente. Die meisten von denen, die wir auf unserem Abschnitt der Via Appia Antica gesehen haben, sind derzeit aber leider eingerüstet.

Schönes Naherholungsgebiet der Römer

Die Katakomben und die dortige Via Appia Antica sind heute Teil eines Naherholungsgebietes, das von den Römern zum Spazieren und Sport genutzt wird. Die Gegend wirkt ländlicher, als die Nähe zur Stadt vermuten ließe. Zum Radfahren würden wir allerdings wegen der alten Pflasterungen Moutain- oder Gravelbikes empfehlen.


  1. Die heutige Staatsstraße SS7 von Rom nach Brindisi heißt heute noch so und nutzt in großen Teilen den gleichen Streckenverlauf. ↩︎
  2. Nach der von der Kirche nicht anerkannten Petrusakte fragte Petrus Jesus: „Herr, wohin gehst Du? (Domine, quo vadis?), worauf dieser antwortete: „Ich komme nach Rom, um erneut gekreuzigt zu werden.“ Daraufhin kehrte Petrus beschämt nach Rom zurück, um sein Martyrium zu erleiden. ↩︎
  3. Bei den Pilgern hat sich diese Änderung in den Pilgerkirchen aber nicht durchgesetzt. ↩︎
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