Von Kalamata ging es in einer Tagesfahrt wieder zurück nach Athen, dem Ausgangspunkt unserer Rundreise.
Das ging sehr einfach durch die ziemlich neue Autobahn von Kalamata nach Korinth. Griechische Autobahnen haben eine Streckenmaut mit Vorauskasse, soll heißen, es gibt keine Mautstelle auf den Abfahrten wie in Italien, sondern an regelmäßigen Kontrollpunkten auf der Autobahn. Wer früh wieder abfährt, hat insoweit Pech gehabt. Das spart wahrscheinlich Mautstellen und Personal. Viel Verkehr war auf der Autobahn nicht. Ich vermute, das liegt nicht nur an der Streckenmaut, sondern auch an den hohen Benzinpreisen hier, die Autofahren teuer machen.
Unsere erste Abfahrt auf der Autobahn war an diesem Tag Mykene (Μυκήνη).
Da ich nicht noch einmal mit altgriechischer Geschichte langweilen möchte nur soviel: Mykene war in vorklassischer Zeit eine der bedeutendsten Städte Griechenlands. Ihre Hochblüte hatte sie so um 1300 vor Christus. Als mythische Könige von Mykene gelten etwa Perseus, Agamemnon und Orest.
Anders als viele griechische Ausgrabungsstätten war Mykene aufgrund seiner Lage auf einer Anhöhe niemals völlig unter der Erdoberfläche begraben, sodass die Menschen immer über ihren Ort Bescheid wussten.
Heinrich Schliemann – der aus Troja – war im 19. Jahrhundert auch hier und entdeckte die Goldmaske des Agamemnon (heute im Athener Nationalmuseum; eine Kopie gibt es im sehr guten Museum vor Ort, das wie immer vor der Ausgrabungsstätte besichtigt werden sollte). Das Löwenrelief am Haupttor von Mykene ist die älteste Monumentalplastik Europas.
Von Mykene ging es anschließend weiter nach Korinth (Κόρινθος). Ursprünglich planten wir, uns noch das alte Korinth anzusehen. Da aber das Museum bei der Ausgrabungsstätte wieder um 15.00 Uhr schloss, fuhren wir an der Autobahn daran vorbei (hat eine eigene Abfahrt) und begnügten uns mit einem Stopp am Kanal von Korinth. Das war zwar schade, aber nicht so schlimm. Hatten für die paar Tage ohnehin genug Ausgrabungsstätten gesehen und es bleibt uns so noch was für die nächste Griechenlandreise.
Der Peloponnes war früher durch eine Landenge, dem Isthmus von Korinth, mit dem griechischen Festland verbunden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der schmalsten Stelle von 6 1/2 km ein Kanal gegraben und der Peloponnes seither zur Insel. Der Bau wurde von ungarischen Ingenieuren geplant und deshalb 1893 unter Anwesenheit von Kaiser Franz Josef eröffnet. Es gibt ein Denkmal an der großen Brücke, das daran erinnert. So wichtig wie früher ist der nur 25 Meter breite Kanal heute aber nicht mehr. Bedeutung hat er vor allem für private Yachten. Bin zwar kein Segler, aber es muss schon ein cooles Erlebnis sein, hier mit seiner Yacht durchzufahren und hochzusehen.
Anschließend ging es weiter nach Athen, wo wir noch mal übernachteten und am nächsten Tag zurückflogen.
Das war es dann auch mit den Anmerkungen zu unserer achttägigen Griechenlandrundfahrt. Diesmal leider nicht à jour. Die nächste größere Reise gibt es dann aber wieder per Newsletter. Versprochen. Der Blog ist damit aber nicht geschlossen. Stay tuned für neue Anmerkungen.